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Freundlicher Smilie in Grün

Sechs Jahre OMR Keynote: Mit agilen Design-Workflows zu einer Next-Level-Präsentation

Autor
von
Sarah
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6
Minuten Lesezeit

Eine Frage wurde uns in den letzten Tagen immer wieder gestellt: „Mit welchem Tool habt ihr die Präsentation für Philipp Westermeyer erstellt?“ Die Antwort: Hauptsächlich mit Keynote, ergänzt durch viele andere Tools und Medien. Mehr dazu und alles über unseren Arbeitsprozess lest ihr in diesem Artikel.

Zugegeben, auch nach sechs Jahren sind wir jedes Mal aufs Neue aufgeregt, wenn Phillipp Westermeyer die Bühne des OMR Festivals betritt, um in „State of the German Internet“ die Trends der Marketingwelt zu präsentieren.
Was viele dabei nicht wissen: Hinter dieser ca 45-minütigen Präsentation stecken wochenlange Arbeit, viele Brainstorming-Sessions, kniffelige Iterationsschleifen und diskussionsreiche Meetings mit einem ca 20-köpfigen Team aus Redakteur:innen von OMR und uns Designer:innen von No agency.

Mit jeder neuen Präsentation wächst unser gemeinsamer Anspruch, das Ergebnis sowohl inhaltlich als auch visuell zu verbessern. Unsere Herausforderung als Designer:innen bleibt dabei immer gleich: Komplexe Inhalte verständlich, unterhaltend und attraktiv darzustellen. Natürlich reagieren wir dabei auf aktuelle Trends und Neigungen der Mediennutzung. Besonders in den letzten drei Jahren bedeutete das für uns: mehr Motion Design und Animation, wenig bis kein Text und aufmerksamkeitsstarke Visualisierungen.

Die genutzten Tools und Programme

Das wichtigste Tool in unserem Werkzeugkasten ist hierbei Keynote von Apple. Die Software ist für Apple-User kostenfrei, aber ihr Wert ist nicht zu unterschätzen. Über die Jahre haben wir uns zahlreiche Kniffe und Tricks angeeignet, wie wir alles aus diesem Tool herausholen können.

Wir beschränken uns jedoch nicht auf die Möglichkeiten von Keynote, sondern denken multimedial. Da Motion immer wichtiger wird, erstellen wir Videosnippets in Adobe After Effects sowie Premiere und lassen diese im Loop ablaufen. Gibt es kein Material zu bestimmten Themen, filmen oder fotografieren wir dieses einfach selbst. Hinzu kommen 3D-Grafiken aus Cinema 4D und Adobe Illustrator. Es geht aber auch einfacher: Manchmal sorgt auch einfach ein GIF von giphy.com für einen Lacher oder ein visuelles Highlight.

Als Kreativagentur für digitale Produkte sehen wir auch die Keynote als ein Produkt, das sich iterativ stetig weiterentwickelt. Durch die Erfahrungen aus den letzten Jahren lernen wir, was bereits gut funktioniert und was wir verbessern können. Dabei verbinden wir bereits gefundene Lösungswege mit jährlich neu entstehenden Ideen.

Eine Designerin sitzt vor einem Laptop und gestaltet eine Keynote

Wie entsteht „State of the German Internet“?

Unsere Zusammenarbeit mit dem OMR Team ist keinesfalls linear, sondern beruht auf einem agilen Projektablauf. Man würde vermuten, dass wir nach einem Briefing die gegebenen Inhalte nur noch „schön machen“. In Realität entwickeln sich grobe Texte und Inhalte mit ersten Visualisierungsideen zusammen zum fertigen Endprodukt weiter. Design und Storytelling gehen also Hand in Hand mit den Inhalten. Dabei arbeiten wir eng mit der Redaktion von OMR zusammen und synchronisieren uns in regelmäßigen Meetings. Unsere Erfahrungen aus agil geführten Projekten kommen uns hier zugute.

1. Inhaltliches und visuelles Grobkonzept 

Im Kick-Off Meeting erhalten wir einen ersten Überblick über die geplanten Inhalte der Keynote. Obwohl die Inhalte an diesem Punkt sehr grob sind, beginnen wir bereits mit den ersten Designideen für die Gestaltungskonzepte der einzelnen Kapitel.

2. Ausarbeitung

Sobald die ersten Inhalte konkreter werden, arbeiten wir in einem groben Designstadium die ersten Folien aus und überlegen uns unterschiedliche Visualiserungsmöglichkeiten via Storytelling. Dabei stellen wir uns immer die Frage: „Wie können wir das Thema einfach, verständlich und attraktiv darstellen?“  Dabei ist es wichtig, nicht vom gesprochenen Wort abzulenken, sondern es zu unterstützen.
Visuell hat sich die Keynote besonders in den letzten beiden Jahren abgehoben. Bis dahin definierten wir eine Gestaltungslinie, welche sich durch die gesamte Präsentation zog. Wir haben jedoch gelernt: visuelle Varianz, neue Motive, abwechselnde Farben und Animationen sorgen für eine gesicherte Aufmerksamkeit des Publikums. Daher definieren wir nun für jedes einzelne Kapitel der Präsentation visuelle Gestaltungselemente, die klar für das zu behandelnde Thema stehen. 

3. Finedesign & Motion

Wie auch im digitalen Produktdesign gestalten wir die Details erst nachdem ein Grobkonzept abgestimmt wurde. Auch bewegte Elemente sind immer wichtiger geworden – nicht nur, weil Motion für mehr Aufmerksamkeit sorgt, sondern auch ein Hilfsmittel ist, um kompliziertere Inhalte besser zu erklären. Somit können z.B. besonders wichtige Inhalte hervorgehoben werden oder ein besseres intuitives Gefühl für die Thematik schaffen.

Gearbeitet wird immer mit einem Work in Progress-Status. Digitale Trends verändern sich zunehmend rasant, und manche Cases werden über Nacht irrelevant. Oder aber ein ausgestaltetes Thema überzeugt am Ende doch nicht – Manche Slide-Strecken schaffen es nie auf die Bühne. Denn am Ende zählt: Nur die hochkarätigsten Stories haben einen Platz in „State of the German Internet“ verdient.


4. Finale Iterationen in den Proben

Die Momente, in denen die finalen Inhalte zum ersten Mal zusammen mit unserem Design in Proben präsentiert werden, sind für uns besonders erkenntnisreich. Obwohl hier meistens klar wird, dass viele Inhalte gekürzt werden und somit viele Ideen und Arbeitsstunden wegfallen, sind diese Proben immens wichtig für das finale Ergebnis. Hier schaffen wir in kurzen Iterationsschleifen die richtige Balance für ein optimales Storytelling – das heißt für uns: die Zuschaunenden werden gleichzeitig informiert und unterhalten.


5. „State of the German Internet“ on Stage

Nach der Präse ist vor der Präse: Wenn Phillipp auf der Bühne steht und die finale Keynote präsentiert, ist für uns die Arbeit nicht vorbei. Denn hier sammeln wir wichtige Punkte, die wir nächstes Mal wieder so machen wollen oder die wir gerne verbessern würden. In einem internen Meeting sammeln wir im Anschluss unser Feedback und freuen uns damit bereits auf den Beginn der Keynote im nächsten Jahr.


Fun Fact: Der aktuell bekannte Titel „The State of the German Internet“ stammt aus der spontanen Datei-Benennung unserer Geschäftsführerin Francesca, als sie die allerersten Entwürfe für die Keynote-Designs präsentierte. 

Hier könnt ihr die Präsentationen aus den letzten Jahren auf YouTube sehen: